Nach ca. 7 Jahren Bauzeit ist der Otto-Weidt-Platz in der Europacity in Mitte endlich fertig. Geplant war seine Fertigstellung schon für 2018. Die ersten Vorarbeiten begannen allerdings erst 2018, die ersten Bodenarbeiten dann im April 2019.
Die Gründe sind vielfältig, ich habe sie hier, hier und hier erklärt.
Heute, am Montag, dem 7. Juli 2025, ist von seinen Bewohnern schon liebevoll "Otti" genannte Otto-Weidt-Platz dann der letzte Bauzaun um die große Wiese gefallen.
Brunnen
Eine Woche zuvor ist der Brunnen in Betrieb genommen worden, der auch schon eine lange Historie von Problemen hinter sich hat.
Schon kurz darauf haben ihn die Anwohner und vor allem auch deren Kinder ins Herz geschlossen. Gerade bei den viel zu hohen Temperaturen bringt der Brunnen, der von 10–22 Uhr läuft, Abkühlung für Klein und Groß. Die Kinder hatten schnell den Dreh raus, wie man durch Zuhalten der Löcher einen hohen Wasserstrahl erzeugen kann, mit dem man sehr gut andere Kinder oder gar die Erwachsenen nass spritzen kann.
Und als wäre das nicht genug, gibt es zwischendurch kühlenden Sprühnebel.
Bäume und Schatten
Einziger Wermutstropfen ist der fehlende Schatten.
Anfang Juni wurden über die Stadtbaumkampagne zahlreiche zusätzliche Bäume auf dem umrandenden Pflaster gepflanzt, im Zentrum um den Brunnen gibt es so gut wie keinen Schatten.
Hier wären ein paar mehr Bäume wünschenswert. Der erste Baum ist leider schon verendet.
Freitreppe
Seit Mitte Mai ist dann auch endlich die große Freitreppe zum Wasser geöffnet.
Falschparker
Ein Ärgernis bieten aktuell noch die Falschparker auf der südlichen Fußgängerzone des Platzes. Diese stammen fast ausschließlich von Besuchern des äußerst gut laufenden (und zu empfehlenden) arabischen Restaurants Casalot.
Diese Fahrzeuge stehen nicht nur im Halteverbot (da Fußgängerzone), sondern auch noch auf unserer Feuerwehrzufahrt. Dass das kein theoretisches Problem ist, zeigte sich Ende Mai, als ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr nicht zu einer verletzten Person durchkam.
Diese wurde dann auf einer Bahre von den Einsatzkräften über den halben Platz getragen.
Ich habe das Thema schon mehrfach mit der Senatsverwaltung besprochen und darum gebeten, dass hier automatisch versenkbare Poller installiert werden, die nur von den Gewerbetreibenden (und Einsatzkräften) geöffnet werden können. So etwas funktioniert in anderen Städten, z. B. in Barcelona – aber hier nicht.
Gastronomie
Trotzdem ist es schön zu sehen, wie Leben einkehrt. Es gibt jetzt ein hochpreisiges Salatrestaurant (Dean & David), einen Burgerladen (Burger Vision), ein zweites Burger-Restaurant soll bald öffnen, ein Cookie-Café (OHH! Cookies).
Ausblick
Ein wenig Einzelhandel wäre sicherlich nicht schlecht, um Menschen aus der Umgebung anzulocken, aber das wird wohl heutzutage dank Onlineshopping nicht passieren. Viele Anwohner wünschen sich auch ein Ärztehaus und/oder eine Apotheke. Genug Gewerbefläche wäre ja vorhanden. Außer einer Galerie (Galerie Olymp) ist leider auch nicht viel Kulturprogramm zu bekommen.
Natürlich gibt es den Hamburger Bahnhof um die Ecke, aber ein Theater oder eine Veranstaltungsfläche wäre sicherlich nicht verkehrt. Das ist aber vermutlich angesichts der hohen Mieten nicht zu erwarten. Ggf. wird der Bechstein-Campus hier etwas Unterhaltung bieten.
Weiter gebaut wird auch am Nordhafenbecken, hier nähert sich der DKB Tower seiner Fertigstellung.
Abendstimmung
Besonders abends zeigt sich die Europacity von ihrer besten Seite und lädt zum Spazieren und Verweilen ein.
Zeitraffer
Und zu guter Letzt, hier zwei Zeitrafferaufnahmen über eine Zeitspanne von 5 Jahren des Platzes, in zwei verschiedenen Richtungen. Die erste Aufnahme stammt vom 12. Februar 2020, die letzte von heute.
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