Die Historie
Ich habe 2015 einen 2011er Audi A4 Avant mit 1.8l TFSI Motor gekauft. Das Auto hatte nur rund 60tkm.
Nach wenigen Wochen blinkte die Kontrollleuchte im Tacho: "Bitte max 1l Öl nachfüllen, Weiterfahrt möglich".
Nach dem 2-3 mal fing ich an, den Ölverbrauch zu tracken. Es waren 1l auf ungefähr 1000km. Im Netz las ich, das sei "normal" für diesen Motor und kein Grund zur Beunruigung.
Irgendwann hatte ich dann immer ein 10er-Pack 1l Ölflaschen in der Garage stehen. Doch irgendwann sank die Reichweite von 1000km auf 250-300km.
Das Problem
Nach etwas mehr Recherche stellte sich raus, dass es ein Serienfehler ist, der die 1.8l TFSI Motoren. Die Ölabstreifringe am Kolben haben zu kleine Bohrungen, die nach und nach verdrecken und damit verhindern, dass das Öl zurückfließen kann. Es verbrennt schließlich im Zylinder und wird mit einer ordentlichen Ruchwolke ausgestoßen. Dieser Serienfehler, den Audi als "Einzelfall" darstellt, wird allerdings mittlerweile aus "Kulanz" (Ich verwende hier bewuss viele Anführungszeichen) mit etwa 10-30% der Reparaturkosten bezuschusst (je nach Verhandlung). Diese belaufen sich trotzdem noch auf mehreren tausend Euro. Und das Ganze natürlich nur, wenn das Auto lückenlos bei Audi-Vertragswerkstätten gewartet worden ist. Das wear mein Fahrzeug schon nicht, als ich es gekauft hatte.
Ich habe dann weiter recherchiert. Im Berlin gibt es mittlerweile Werkstätten, die auf ihrer Webseite groß damit werben, dieses Problem zu beheben und das schon über 1000 mal durchgeführt zu haben (soviel zum Einzelfall). Bei dieser Reparatur müssen die Kolben ausgebaut werden und neue Abstreifringe wieder eingebaut werden. Dies kostet dann immerhin noch grob 2.500€. Ich verlinke hier mit Absicht nicht auf diese Seite.
Ich war schon kurz davon, das zu machen. Ich habe dann die (freie) Werkstatt meines Vertrauens aufgesucht. Der Meister hatte das Problem noch nie gehabt. Er hatt dann erstmal eine Ölschlammspülung durchgeführt, die allerdings nichts gebracht hatte. Er empfahl mir dann sogar, zu der oben genannten Werksatt zu gehen, da die die Reparatur schon oft gemacht haben.
Die Lösung
Da man ja heutzutage nie weiß, ertmal ein...
Disclaimer: Ich gebe nur wieder, was bei meinem Fahrzeug gemacht worden ist. Das ist ggf. keine Lösung für beliebige andere Modelle und keine Anleitung zum selber machen. Lasst das von einem Profi machen. Ich übernehme keine Haftung für irgendwelche Schäden, die ausgehenden von meinem Artikel entstehen.
Nun habe ich nochmal mit ihm telefoniert und er erzählte, dass er mit einem befreundeten Meister gesprochen hatte. Dieser hatte ihm nahe gelegt, mit einer speziellen Motorreinigung die Kolben zu reinigen.
Er hatte um es auszuprobieren erst einmal einen günstigeren Drosselklappenreiniger verwendet. Er hat dazu das Öl abgelassen und den Reiniger über das Wochenende durch den Motor laufen lassen.
Als ich das Auto wieder hatte, fuhr ich und fuhr ich ohne Ölwechsel. Letztendlich musste ich dann doch Ölnachfüllen - nach 1150km, also die 4-5 fache Reichweite vor der Reinigung!
Das Ganze hat mich rund 150€ gekostet. Es gibt wie schon erwähnt noch spezielle Reiniger, die allerdings teurer sind. Ob diese wirklich besser wirken kann ich nicht sagen. Wichtig zu verstehen ist natürlich, dass das Problem damit nicht behoben ist und mit Sicherheit wieder auftreten wird. Der Reiniger löst lediglich die Ablagerungen und macht die Abstreifringe wieder durchlässig. Wer das Problem endgültig lösen will, muss eine teuere Reparatur in Kauf nehmen. Mein Schrauber wird einfach zu jeder Inspektion die Prozedur wiederholen.
Referenzen
Falls jemand Interesse an der Werkstatt hat und in Berlin und Umgebung wohnt: City Garage Pankow. Ich bin sehr zufrieden und vertraue dem Meister zu 100%. Hier auch noch mal der Hinweis, ich bin in keiner Weise geschäftlich oder privat mit der Werkstatt verbändelt.
Ansonsten werden das bestimmt auch andere Werkstätten hinbekommen.